Konzeption: Gemeinde Schönaich

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Konzeption des Waldkindergartens

Die pädagogische Konzeption des Waldkindergartens kann auf Anfrage bei der Hausleitung zur Verfügung gestellt werden.

Pädagogisches Konzept: Inhalte/Schwerpunkte

Im Waldkindergarten spielt die Gruppe eine besondere Rolle: der Alltag wird gemeinsam gestaltet und jedes Kind übernimmt Aufgaben und Verantwortung für die Gemeinschaft.

Regeln werden miteinander ausgehandelt und besprochen. Der gemeinsame Tag beginnt mit einem Morgenkreis. Auf dem Weg zu den Waldplätzen wird immer wieder gewartet, bis alle Kinder am Haltepunkt angekommen sind.

Die besondere Rolle der Gemeinschaft ergibt sich auch aus den Lebensregeln nach Freinet. Die Lebensregeln sind auch die Basis für den lebenspraktischen Ansatz nach Ingrid Miklitz, an dem sich der pädagogische Alltag, Angebote und Projektarbeit orientieren. Wir legen Wert darauf, mit den Kindern zeitweise altershomogene, gruppenübergreifende Angebote zu machen.

Der Naturraum an sich bietet über alle Sinne eine differenzierte Wahrnehmung.

Fantasie und Kommunikation wird gefördert und Ganzheitliches Lernen wird ermöglicht.

Wege zur Naturverbundenheit

Die Kinder sollen als Erwachsene von morgen, nicht nur Freude an der Natur haben, sondern auch wissen, was um sie herum fliegt, blüht und kriecht. Nur wer die Natur kennt und schätzen gelernt hat,wird die Umwelt schützen. Wir wollen die Kinder auf die Spur der Natur bringen, sie als Mentoren und Mitlernende auf ihre Forschungsreise in den Naturraum begleiten.

Der Naturraum an sich fördert bereits eine differenzierte Wahrnehmung, Fantasie und Kommunikation.

Uns liegt die Umwelt sehr am Herzen und diese Haltung vermitteln wir auch den Kindern. Auf unseren Wegen haben wir deshalb Müllsäcke dabei und sammeln mit Hilfe einer Zange unnötige Verschmutzungen auf, die der Natur und ihren Bewohnern schaden können.

Auch während des Explorierens der Kinder achten wir auf die Natur und Umwelt und ihre Nachhaltigkeit. Tiere werden mit Achtung begutachtet, „untersucht“ und stets wieder frei gelassen. Auch die Pflanzen werden nicht unnötig gepflückt oder beschädigt.

Freispiel

Einen wichtigen Stellenwert im Kindergartenalltag nimmt das Freispiel ein. Dem Kind viel Raum für seine Eigeninitiative zu geben und ihm viel zuzutrauen, sind zwei wesentliche Grundsätze unseres pädagogischen Handelns. Das selbstgewählte Spiel, ist das Erobern von Wissen über sich selbst, die anderen und die Umwelt. Im Freispiel können Kinder forschen, neue Rollen erproben, kreativ werden, Kommunikationsfähigkeit und soziales Handeln üben. Im sogenannten „begleiteten Freispiel“ genießen die Kinder das aufmerksame Zuschauen der Erzieher/innen, das zeitweilige Mitspielen und die Hilfestellungen und Anregungen, die die Kinder von uns erhalten. Das Freispiel bietet uns die Möglichkeit, durch genaues Beobachten die Lebens- bzw. Bildungsthemen der Kinder herauszufinden. Die daraus resultierenden Bildungssituationen können helfen uns gezielt die persönliche Entwicklung jedes einzelnen Kindes zu unterstützen und zu fördern.

Viele Möglichkeiten und Angebote stehen den Kindern dabei zur Verfügung:

  • bewegen, hüpfen, klettern, toben, tanzen
  • forschen, untersuchen, entdecken, zählen, sammeln
  • buddeln, matschen, bauen, werken, gestalten
  • kreative Ideen mit Naturmaterial, basteln
  • ausruhen, entspannt in der Hängematte liegen, lauschen, raten, rufen
  • singen, philosophieren, diskutieren
  • Rollenspiele

Beim Werken und Gestalten stehen den Kindern viele Werkzeuge zur Verfügung, ebenso wie Bastelmaterialien oder auch Schnüre, Seile und natürlich alles was in der Natur zu finden ist.

Partizipation

Kinder in unserem Waldkindergarten dürfen Ideen entwickeln und Wünsche äußern, mitbestimmen und abstimmen, mitreden und mitgestalten, teilhaben und teilnehmen, sich einmischen und mitmischen, ihre Meinung äußern und für ihre Ideen werben, Demokratie üben und erleben kurz: Bei der Gestaltung des Miteinanders sind die Kinder aktiv beteiligt. Für das Team heißt das: Wir nehmen die Kinder ernst, trauen ihnen etwas zu, nehmen Rücksicht auf Ängste, Gefühle und Interessen. Wir begegnen ihnen mit Achtung, Wertschätzung und Respekt. Wir lernen und lehren Entscheidungen zu treffen, eigene Interessen zu vertreten, Kompromisse einzugehen, zu erarbeiten und zu diskutieren. Ein Forum der Partizipation ist das regelmäßige Kinderteam.

Ausflüge

Öffentliche Einrichtungen, Mediothek, Schulen, Museen, Theater, Handwerker, Flughafen und vieles mehr gehören regelmäßig zum Programm unserer Einrichtung. Die Wünsche der Kinder werden im Sinne der Partizipatipon von uns berücksichtigt.

Unterschiedliche Veranstaltungen werden zum Anlass genommen, um am öffentlichen Leben teilzunehmen und den Kindern zahlreiche und für die spätere Entwicklung des Kindes zusätzliche wichtige Erfahrungen zu ermöglichen.

Projektarbeit

Die durchgeführten Projekte gehen von einem bestimmten Thema, einer Idee, einer konkreten Situation aus und können sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Die Themenstellung ergibt sich aus dem unmittelbaren Alltag der Kinder und der Verlauf der Beschäftigungen wird mit unserer Begleitung von den Kindern bestimmt. Die Planung ist sehr flexibel und den aktuellen Bedürfnissen und Vorstellungen der Kinder angepasst.

Kooperationen

Wir stehen in enger Zusammenarbeit mit anderen Kindergärten und Waldkindergärten, der Grundschule, dem Forstamt, den Jägern, dem Bauernhof und dem Haus des Waldes. Ebenso zählen zu unseren Kooperationspartnern die Mitarbeiter des Rathauses und des Bauhofes, die Mediothek Schönaich, die Frühförderstelle, das Sozialamt, das SPZ, sowie der heilpädagogische Dienst Böblingen.

Eltern

Der regelmäßige Austausch ist ein bedeutender Baustein in der sich ergänzenden Bildungs- und  Erziehungspartnerschaft mit den Eltern. Die Zufriedenheit mit unserer Arbeit und die Bedürfnisse der Eltern werden im Aufnahmegespräch, in täglichen Tür- und Angelgesprächen, Entwicklungsgesprächen etc. erfasst. Sie dienen uns als Evaluations- und Entwicklungsgrundlage unserer Arbeit. Selbstverständlich sind die Gesprächsinhalte vertraulich. Alle Elterngespräche werden von uns reflektiert und dokumentiert. Die Eltern erhalten alle Unterlagen der Gespräche am Ende der Kindergartenzeit.

Wir wünschen uns engagierte und aktive Eltern, die sich ganz bewusst für das besondere Konzept unseres Waldkindergartens entscheiden. Schon vor der Aufnahme des Kindes in die Einrichtung besteht die Möglichkeit an einem „Schnuppertag“ das Team, unsere Waldplätze, die Schutzhütte und das Betreuungskonzept kennen zu lernen. Eine vertrauensvolle und intensive Zusammenarbeit zwischen Eltern und pädagogischem Team ist eine wichtige Voraussetzung, um den individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Unser Ziel ist es, mit den Eltern eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft einzugehen, um die Entwicklung der Kinder in allen Bereichen bestmöglich zu fördern und zu unterstützen. Wir als Waldkindergartenteam möchten eine Basis des Vertrauens zu den Eltern schaffen, von der die Kinder für ihre Entwicklung profitieren. Damit Erziehungspartnerschaft gelingen kann ist eine Zusammenarbeit aller Beteiligten (Kind, Eltern, Team), Begegnung auf Augenhöhe, gegenseitige Wertschätzung, kontinuierliche Gesprächsbereitschaft und Transparenz der täglichen pädagogischen Arbeit Voraussetzung. Darum laden wir die Eltern ein, ein fester Bestandteil in unserem Waldkindergarten zu sein, Verantwortung zu übernehmen, Gemeinschaft mit zu erleben, Ideen, Wünsche, Vorschläge und Ressourcen einzubringen sowie Kritik konstruktiv mitzuteilen.